Sonntags in Palermo

In einer Stadt wie Palermo tobt auch Sonntags das Leben und so haben wir uns eine Tageskarte für 3,50 € für den Bus gekauft, um die Stadt zu erkunden. Um halb zehn fuhr der Bus hier vom Stellplatz ins Zentrum und um zehn saßen wir bei Cappuccino und Nutella-Croissants mittendrin. Unser erstes Ziel war der Mercato Ballaró und wir machten einen sehr eindrücklichen Spaziergang durch den Stadtteil Albergheria.

Hier auf dem Markt gibt es alles, Obst,  Gemüse, Nippes, afrikanische Gewürze,  Fisch- und Fleischhändler. Das Geschrei der Händler und die sehr verschiedenen Gerüche kann man in den Fotos natürlich nicht transportieren. Die Sizilianer essen hier Sonntag mittags in den Street Kitchens inmitten von Geschrei, lauter Musik und vorbeiziehenden Touris in aller Seelenruhe.

Nach dem Markt sind wir zum Palazzo Reale geschlendert (für zügiges Gehen ist es zu heiß...), hier gibt es in der Capella Palatina des Königs Roger II von Sizilien goldglänzende Mosaiken aus dem 12. Jahrhundert zu bestaunen. Natürlich nur, wenn Mann/Frau die Einlasskontrollen passiert hat. Wir hatten da etwas Probleme, Fred hatte ein Taschenmesser mit und bei mir wurden noch einmal 2 Taschenmesser beim Röntgen entdeckt, die ich im Rucksack vergessen hatte. Peinlich, aber da die Polizistin gut gelaunt war, schickte sie uns lachend dreimal los, wir sollten die Messer draussen in den Büschen verstecken 🤣 !!

Auch die königlichen Gemächer von Roger II konnten wir besichtigen und den königlichen Garten mit riesigen alten Gummibäumen. Überall merkt man die byzantinische, arabischen und normannischen Einflüsse auf Architektur und Kultur.

Am frühen Nachmittag ging es dann im Schatten der Häuser zur Kathedrale, die innen aber ein ziemliches Sammelsurium aus diversen Stilen war und uns nicht umgehauen hat. Das Opernhaus, das drittgrößte in Europa nach Paris und Wien, haben wir uns von außen angeschaut und die beiden alten Holzkioske davor bewundert.

Ein bisschen erinnert uns Palermo an Neapel, allerdings sind hier die Straßen etwas breiter und die Häuser etwas niedriger, so dass die Stadt im ganzen heller wirkt. Allerdings gibt es auch hier Licht und Schatten, neben schönen kleinen Plätzen gibt es auch völlig vermüllte Ecken.

Um 16 Uhr sind wir etwas erschöpft zum Wohnmobilstellplatz zurückgefahren, ein kühler Drink und eine Tasse Kaffee sowie Schatten sind nicht zu verachten. Morgen wollen wir mit dem Bus auf den Monte Pellegrino fahren und dort eine Wanderung hinunter mit hoffentlich schönen Ausblicken machen.