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Zwischen Sciacca und Selinunte

Heute ist Donnerstag und weil es auf das Wochenende zu geht, wo es erfahrungsgemäß überall ziemlich voll wird, werden wir jetzt wieder drei Strandtage einlegen. Die Südwestküste vor Trapani bietet lange Strände und wir haben uns einen Campingplatz mit direktem Zugang zum Strand ausgesucht, La Palma in Menfi ein bisschen im Nirgendwo.

Morgens haben wir noch für drei Tage eingekauft, weil wir ein bisschen grillen wollen und es im Campingladen meistens außer Brot nichts gibt. Der Empfang war, wie bei fast allen Campingplätzen, total nett, wir bekommen sogar unsere Fähren-Tickets ausgedruckt. Den Nachmittag haben wir am Strand verbracht, Lesen, lange am Wasser spazieren gehen und Baden.

Der dunkle Streifen im obigen Strandbild ist übrigens schon wieder ein  kleiner Brand im Hinterland. Kein Wunder, seit wir in Sizilien sind, hat es nur einmal kurz und heftig geregnet, alles ist total trocken und Zigaretten werden hier immer noch einfach ins Gras geschnippt.

Das Stahlboot ist eines von den Nussschalen, mit denen Migranten von Afrika z.B. nach Lampedusa fahren. Die Insel ist nur ca. 80 km von hier entfernt. Wir haben schon oft hier an der Küste solche Boote, oft auch mit Erinnerungsplaketten, gesehen. Auf diese Art versuchen die Menschen hier wohl mit dem Widerspruch zwischen Menschenleben retten und dem Gefühl, vom Fremden überrannt zu werden, klar zu kommen. Schon in der Kirche in Noto waren Kunstwerke ausgestellt, die aus den am Strand gefundenen Holzteilen der Fluchtboote gemacht wurden.

Wir denken oft gerade hier darüber nach, wie gut wir es haben und können uns deshalb auch immer wieder, trotz der Mücken, die uns wie immer hier ärgern, an einem schönen Sonnenuntergang erfreuen.

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