Unser erster Gletscher

Um kurz vor neun sind wir heute von unserem sehr ruhigen Übernachtungsplatz im Vikafjell bei leichtem Nebel und 12° nach Vik gefahren.

Blick heute morgen auf das Vikafjell
Blick heute morgen auf das Vikafjell

Hier gab es gleich zwei schöne alte Kirchen zu sehen. Die Steinkirche zu Hove in Vik aus dem 11. Jahrhundert ist das älteste Steingebäude in Sogn und möglicherweise eines der Ältesten in Norwegen. Der Architekt Peter Blick hat die Kirche gekauft, renoviert  und ist um 1900 dort auch begraben worden. Fred denkt jetzt darüber nach, in welchem seiner Bauten seine letzte Ruhestätte sein könnte :-)

Die Kirche in Hopperstad von 1070 gilt als eine der ältesten Stabkirchen Norwegens. Wieder hat der Architekt Peter Blix sie im 19. Jhdt. restauriert. Der norwegische National Trust kaufte die Kirche im Jahr 1880, um sie zu retten. Das Westportal, das den Haupteingang umrahmt, ist eines der schönsten Beispiele mittelalterlicher norwegischer Holzschnitzerei, und die originale Altarwand und der hölzerne Baldachin über dem nördlichen Seitenaltar sind einzigartig in Norwegen. Uns ist aufgefallen, dass die Stabkirchen immer besonders riechen, weil das Holz wie bei Schiffen mit Teerfarbe gestrichen ist, weswegen die Stabkirchen auch immer so dunkel sind.

Fred kam natürlich auch deswegen ins Grübeln bezüglich seiner Grabstelle, weil hier auf fast jeden Grabstein sein Name steht...ach so, kurz gegoogelt, Fred heisst auf norwegisch Frieden und das passt doch 👍 zu ihm!! 

Um 10.15 Uhr fährt die Fähre Vangsnes-Hella in 15 Minuten über den Sognjefjord und weil heute wieder ein Glückstag ist, können wir direkt bei der Ankunft in Vangsnes auf die Fähre fahren und es geht los...mittlerweile scheint die 🌞, es sind 18° und wir kurven am Sognjeford entlang die Berge hoch zum Gletscher "Bøyabreen".

Auf dem Weg machen wir noch beim Norsk Bremuseum & Ulltveit-Moe senter for klimaviten eine Kaffepause. Es ist ein renommiertes, modernes Museum des Architekten Sverre Fehn mit Ausstellungen über Gletscher und das Klima, das genial in die Umgebung eingepasst ist. Bei schlechtem Wetter hätten wir uns auch die Ausstellung angeschaut, aber die Sonne treibt uns zum Gletscher...

Der Bøyabreen ist ein Zweig vom Jostedalsbreen. Der Jostedalsbreen erstreckt sich über 487 km² und ist der größte Gletscher auf dem europäischen Kontinent. Heute erstreckt sich der Bøyabreen bis auf eine Höhe von 150 m. Die Hochebene Jostedalsbreen liegt 1.000–1.800 m höher.

Bøyabreen ist einer der sich am schnellsten bewegenden Gletscher Norwegens. Das Eis bewegt sich täglich fast zwei Meter in Richtung Gletscherfront. Die relativ steile und kurze Form des Bøyabreen ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Wetter- und Klimaänderungen als die meisten Gletscher in Norwegen. Starker Schneefall am Gletscher in einem Winter wird bereits nach drei Jahren zu einer Zunahme des Eises an der Gletscherfront führen.Bøyabreen teilte sich in den 1940er Jahren in einen oberen und einen unteren Teil. Der untere Teil, der als regenerierter Gletscher bezeichnet wird, besteht aus Eis, das von oben fällt. Auch der regenerierte Gletscher ist in Bewegung. Von den Fjorden aus sind Bøyabreen und Supphellebreen die am leichtesten zugänglichen Gletscher Westnorwegens. In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts kam es häufig zu Anläufen großer Kreuzfahrtschiffe. Es war nicht ungewöhnlich, dass an einem Tag 1000 Touristen den Bøya-Gletscher besuchten. Die Gletscher bildeten auch die Grundlage für den Eisexport aus Fjærland. Gletschereis wurde zum Kühlen von Lebensmitteln und zur Herstellung von Gefriermischungen für die Eiscremeproduktion verwendet.


Um 17 Uhr haben wir dann den netten, kleinen Nesset Fjordcamping in Olden direkt am Innvikfjord gefunden, in bester Gesellschaft eines klassischen Airstream-Wohnwagens. Hier gibt es für 24 € pro Nacht heiße🚿, Wifi und ein großes Trampolin. Nun haben wir schon ein bisschen Wäsche gewaschen, einen Schokoladenkuchen gebacken und jeder 15 Minuten auf dem Trampolin gehüpft. Das ist anstrengender als gedacht, liebe Inge B., wenn du das liest - Respekt, dass du das jeden Morgen eine Viertelstunde machst!

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