Ålesund

Ålesund wird heute oft als eine der schönsten Städte in ganz Norwegen bezeichnet. Das hat die Stadt einem verheerenden Großbrand im Jahr 1904 zu verdanken. Ein Großteil der Stadt brannte nieder, über 800 Häuser waren von den Flammen betroffen. Von heute auf morgen verloren 10.000 Menschen ihr Zuhause. Die betroffenen Einwohner erfuhren viel Unterstützung von den  umliegenden Städten, die jede Menge Hilfsgüter schickten. Dazu wurde die 

Stadt unter anderem mit Hilfe vom Deutschen Kaiserreich wieder aufgebaut. Kaiser Wilhelm II., ein großer Norwegenverehrer, ordnete die sofortige Hilfslieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Baumaterialien an.

Kurze Zeit später begann bereits der Wiederaufbau. Dieser sollte weitestgehend ohne Holz erfolgen, um eine ähnliche Katastrophe nicht noch einmal erleben zu müssen. Daher hatten die Architekten die Gelegenheit, ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln und neu zu planen. Innerhalb von etwa sieben Jahren wurde die Stadt zum größten Teil im Jugendstil neu gebaut.

Der Wetterbericht hatte zwar strömenden Regen angesagt, aber wie eigentlich immer stimmte das nicht und wir konnten uns das "Bauwunder" in Ruhe anschauen. Uns hat die Stadt nicht vom Hocker gerissen, sie liegt nett von allen Seiten am Meer, aber Jugendstil-Bauten haben wir woanders schöner gesehen.

Im Hafen lagen schon wieder zwei Kreuzfahrtschiffe und so gab es dann auch die üblichen Geschäfte mit Trollfiguren und Norwegenflaggen, damit sich auch wirklich jede/r mit einschlägigen Outdoor-Klamotten eindecken kann... natürlich sind wir auch durch etliche Geschäfte gestolpert, haben Preise und Qualität gecheckt und werden in Sachen Wanderhose Fred und Outdoor-Sneaker Katrin noch zuschlagen :-)

Viel interessanter in den Städten ist oft die moderne, norwegische Architektur wie hier das Schwimmbad von Lund+Slaatto Arkitekter. Wir haben auf der Fahrt schon mehrmals gestaunt, wie ambitioniert öffentliche Bauten wie Museen oder Natur-Infocenter konstruiert und in die Landschaft eingepasst sind.

Wir übernachten heute auf dem Hjelsetgården bobilparkering direkt am Hafen für 31 € inkl. Strom und Duschen. Wir stehen direkt am Kai, schauen auf den Atlantik und es gibt halt in den Städten keine kuscheligen Wanderparkplätze, auf denen man frei stehen kann. Seit 16 Uhr regnet es durchgehend, aber wir haben schon Fladenbrot gebacken, zu dem es nachher Lachsfilet und Salat gibt. Man kann es auch bei Regen im 🚌 gut aushalten...

Es regnet auch noch um 19 Uhr, gerade ist das Hurtigruten-Schiff hier nebenan eingelaufen, aber mit dem Abendspaziergang wird es wohl bei den Kreuzfahrer wie auch bei uns nix 😢