Bei 2° durch das Storfjell

Heute morgen sind wir um 9 Uhr losgefahren auf der 3 Richtung Koppang und hatten die Schlucht Jutulhogget und Stor Elgen auf dem Zettel.

Aber in Alvdal sahen wir von der Straße aus ein so ungewöhnliches Wohnhaus, dass wir davor auf einen großen Parkplatz gefahren sind. In dem Haus wohnte Kjell Aukrust (1920-2002), in Norwegen sehr geliebt für seine Flåklypa-Geschichten und -Zeichnungen mit sehr schrägen Protagonisten. Hier in Alvdal wurde ihm ein ganzes Museum gewidmet, entworfen von Sverre Fehn, dessen Gletschermuseum uns schon gefallen hatte. Das Aukrust Center wurde 1996 von König Harald eröffnet. Leider war die Ausstellung nur auf norwegisch, das haben wir uns dann geschenkt.

Es wurde immer kühler, aber die große Schlucht Jutulhogget wollten wir trotzdem sehen.Diese ist ca. 2,5 km lang und ganz im Süden von Alvdal gelegen. Es ist einer der größten Canyons Nordeuropas und entstand vor mehr als 10.000 Jahren während der letzten Eiszeit. Der breit aufgestaute See Nedre Glåmsjø brach plötzlich unter dem Eis hervor und bildete einen neuen Lauf nach Osten durch lockerere Gesteinsmassen – vom Stausee in Østerdalen nach Osten durch die Berge und nach Rendalen. Die Steilwände sind über 100 m bis 240 m hoch. Die Breite am oberen Rand beträgt 150 m bis 500 m. Leider konnten wir nur von oben hinein schauen, einen Wanderweg drumherum gab es nicht und wir haben uns bei den steilen Felswänden nicht getraut, einfach so durch die Gegend zu stapfen.

Der silberglänzende Elch Storelgen aus poliertem Stahl ist mehr als 10 Meter groß und steht weithin sichtbar im ostnorwegischen Østerdalen auf dem Rastplatz Bjøråa an der Reichsstraße 3. 2015 hat die norwegische Künstlerin Linda Bakke den stählernen Elch als Kunstwerk erschaffen, das seitdem nicht nur unzählige Touristen anzieht. Vielmehr soll die imposante Elch-Statue zugleich die Aufmerksamkeit der Autofahrer schärfen, um das Unfallrisiko auf der Strecke und die Anzahl der Wildunfälle zu reduzieren. Hier haben wir unsere Mittagspause gemacht und darüber gestaunt, wie oft in Norwegen Kunst und Natur verbunden sind.

Leider haben wir, obwohl Elchkunst an der Brücke, bunte Elchschaufeln im Wald und Elchköttel, die wir beim Spaziergang sahen, auf die Elch-Dichte hier hinweisen sollen, immer noch keinen Elch gesehen. Wenn das so weitergeht, müssen wir doch noch einen Elchpark besuchen...

Im Laufe des Tages bei immer mehr sinkenden Temperaturen hat sich herauskristallisiert, dass wir heute nach Lillehammer fahren und dann weiter in den Süden, weil wir hoffen, dass es dort wärmer sein wird. Weil es eine Abkürzung ist, fahren wir 1/2 Stunde durch das Storfjell, eine weite Hochebene, die kahl, kalt und einsam ist. Hier sind es 2°, Fred meinte, es hätte fast ein bisschen geschneit.

Das hier ist aber kein Schnee, sondern arktisches Moos, das hier jeden Felsen überwuchert. Mehr wächst hier nicht, aber man kann damit gut die Bergstiefel sauberwischen oder es getrocknet für die heimische Eisenbahn-Anlage als Deko benutzen...

Eigentlich hatten wir schon genug gesehen und erlebt, aber dann bescherte uns die Kaffeepause in Ringebu doch noch eine schöne Stabkirche. Der älteste Teil der Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde als Stabkirche errichtet, während das Querschiff und der Kirchturm Resultat eines Umbaus um ca. 1630 sind. Früher lag hier der Mittelpunkt des Dorfes.

 Lysgårdsbakkene Jumping Complex mit Pössl
Lysgårdsbakkene Jumping Complex mit Pössl

Um 17 Uhr waren wir nach einer schönen Fahrt auf der E6 durch das Gutbrandstal auf dem Womo-Stellplatz oben an der olympischen Skisprung-Schanze angekommen. 1994 fanden hier die olympischen Winterspiele statt und das rechtfertigt zusammen mit dem tollen Ausblick über die Stadt und den Mjøsa-Sees auf jeden Fall die 14 € Nachtparkgebühr mit ohne Service :-)

Und dann musste es doch nach dem Abendessen noch ein Spaziergang zum Schanzentisch sein inklusive 1.033 Treppenstufen... Wahnsinn, von welcher Höhe die Skispringer sich da hinunter stürzen, das sieht am Bildschirm gar nicht so steil aus!!!

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