Mit Sonne in die Schären

Heute morgen regnete es und darum haben wir entgegen unserer Gewohnheit ein vorgezogenes Frühstück gemacht. Mit Ei und frischgebackenen Brot haben wir den Regen weggefuttert.

Fred hat seine neue Wanderhose präsentiert, die er hoffentlich heute noch eintragen kann. Man beachte unseren genialen, neuen Wohnmobil-Feger links unten im Bild, den wir noch im Biltema, einer klasse Baumarkt-Kette in Norwegen gekauft haben (danke, Rolf und Anita, für den Tipp:-).

Um 11 hörte es auf zu regnen und wir sind die 4 km nach Strömstad geradelt. Strömstad ist eine nette kleine Hafenstadt und von hier aus kann man mit der Fähre zu den Koster-Inseln fahren. Und weil die Sonne lachte und wir spontan sind, haben wir kurzerhand auf einer der Kosterbåtarna-Fähren angemustert, ohne genau zu wissen, was uns da erwartet...

Für 26 € hin und retour ging die Fahrt durch die Schären zur Insel Sydkoster, die wie die Insel Nordkoster zu Kosterhavets Nationalpark gehört.

Es sieht alles genauso, wie ich mir die Schären vorgestellt habe, Fred kennt das ja alles schon von seinen Segeltörns.

In der Sonne wurde es beim Wandern schon wieder warm, aber mit Wanderschuhen und Daunenjacken ist man wegen des kalten Windes hier im Moment doch gut ausgerüstet.

Erst dachten wir, hier gibt es nichts außer Natur, aber schon nach 2 km Wanderung stand ein sehr schön eingerichtetes Café im Weg. Wir lernten hier auch die schwedische (und norwegische) Sitte kennen, dass man einen Pott Kaffee kauft und dann immer nachgeschenkt wird.

In Ekenäs angekommen haben wir uns noch im "naturum", einem kleinen Museum über den Kosterhavet-Nationalpark informieren können. Kosterhavet (,,Das Kostermeer") ist Schwedens artenreichstes Meeresareal mit über 6000 unterschiedlichen Algen, Fischen, Krebsen, Seesternen und anderen Tieren. Die Kaltwasserkoralle Lophelia pertusa bildet hier das einzige Korallenriff Nordeuropas. Die besondere Schärengartennatur setzt sich auf der anderen Seite der schwedischen Grenze im norwegischen Nationalpark Ytre Hvaler fort. Der Nationalpark Kosterhavet besteht seit 2009 und umfasst ca. 39.000 ha. Viele Seehunde tummeln sich im Kosterhavet und mit etwas Glück lassen sich auch Schweinswale beobachten. Wir hatten natürlich wieder kein Glück, aber schon die normale Flora und Fauna ist mehr als einen Blick wert !!! 

Bei der Einfahrt nach Strömstad drohten im Hintergrund schon dunkle Wolken, aber ein bisschen wollten wir noch von der Stadt sehen.

Wir haben erst 600 gr frisch gekochte Krabben gekauft und sind noch um die Halbinsel Laholmen zum Kallbadhus gelaufen.

Das Bad ist ein schwimmendes Kaltbadehaus, was heute in Schweden ungewöhnlich ist. Um 1900 gab es im Land mehrere schwimmende Kaltbäder, zum Beispiel in Norrköping, in Stockholm, in Skeppsholmen, in Östhammar und in Gustafsberg. Die schwimmenden Kaltbadehäuser verschwanden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach und nach aus Schweden. Das Badehaus wurde 2005 eingeweiht. Es hatte zwei Vorgänger in Strömstad: Das erste war im 18. Jahrhundert in Betrieb und befand sich in Bojarkilen, das zweite war schwimmend und befand sich in Södrahamnen auf der Südseite von Laholmen und war von 1887 bis 1967 in Betrieb.

Um halb fünf waren wir wieder am Bus und nach dem Kaffee durfte Maitre Fred erst einmal Krabben pulen. Ich habe dann noch Blätterteigschnecken mit Speck, Frischkäse und Zwiebeln sowie eine Aioli dazu gemacht. Pünktlich zum Essen fing es an zu regnen und es sieht danach aus, als würden wir den Abend, wie schon so oft, im 🚌 verbringen...

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Kommentare: 2
  • #1

    Rolf Bauer (Dienstag, 18 Juni 2024 09:54)

    Die Westschären sind immer eine Reise wert. Mit dem Segelschiff noch schöner. Ich vermisse es.

  • #2

    Katrin (Mittwoch, 19 Juni 2024 09:50)

    Das glaube ich, Rolf, dass du das Segeln dort vermisst, aber alles hat seine Zeit und mit dem Womo ist es doch auch schön...Ganz liebe Grüße und weiter gute Besserung für Inge