Heute morgen um 9 Uhr war unser Wanderziel, der Torra di Turghju, schon bestens ausgeleuchtet und nach einem schnellen Müsli-Frühstück sind wir auch gleich losmarschiert.
Wir sind erst durch blühende Rosmarin-Sträucher und auf einem guten Weg mit schönen Ausblicken auf die Küste eine Stunde abwärts gelaufen. Die Früchte der Erdbeerbäume sind hier richtig reif und schmecken auch ganz gut.
Nach einer Stunde ging es dann steil hoch zum Genuesenturm. Dieser gehört zur Kette des Torregiana genannten Verteidigungssystems, das von den Genuesern durch Komplettierung der pisanischen Anfänge ab der Mitte des 15. Jahrhunderts entlang der Küste Korsikas installiert wurde. In Sichtweite voneinander entstanden 150 runde zinnenbewehrte Wachtürme. 67 davon sind intakt oder als Ruine erhalten und auf vielen Kaps zu erlaufen. Die zumeist vieretagigen Türme sollten Piratenüberfällen vorbeugen, denen Korsika über Jahrhunderte ausgesetzt war. Sobald ein Sarazenensegel am Horizont auftauchte, entzündeten die Wächter auf den Plattformen Feuer und die Bewohner flüchteten ins Hinterland.
Die Aussicht vom Turm auf die Balagne, die drei höchsten Berge Korsikas Paglia Orba, Monte Cinto und Monte Rotondo sowie auf das Meeresnaturreservat Scandola waren wunderschön.
Wir konnten uns von dem Anblick kaum losreißen, aber es wurde windiger und die Sonne verschwand hinter den Wolken. Der Abstieg waren wieder 4,5 km bergauf und bergab, aber gut zu machen.
Um halb eins waren wir wieder am Pössl und der Parkplatz war total voll, obwohl wir dort morgens fast alleine gestanden hatten. Uns waren auch etliche Wanderer entgegen gekommen, die wohl erst Mittags gestartet sind. Allerdings sind die Felsen morgens am besten von der Sonne beleuchtet.
Auf der Fahrt von Piana nach Porto sind wir durch die Calanche gefahren. Diese Felsen aus rötlichem Granit liegen in etwa 400 m Höhe über dem Meeresspiegel direkt an der Küste, sie scheinen bei entsprechendem Sonnenschein rot zu glühen.
Es gibt dort so nette Felsformationen wie dieses Herz, aber auch einen Hundekopf oder was auch immer man im Gestein erkennen möchte...
Um halb vier waren wir in Porto auf dem Camping Les Oliviers, der am Fluss Porto liegt. Der Golfe de Porto ist UNESCO-Weltnaturerbe und wir waren hier schon mit den Jungs vor 17 Jahren. Wir sind immer wieder erstaunt, was wir mit den beiden schon damals erkundet haben und erinnern uns gerne daran.
Wir waren von der Wanderung doch etwas geschafft, haben aber noch einen Zitronenkuchen gebacken. Für den Guss mussten wir dann doch noch ins Dorf bummeln, wo wir festgestellt haben, dass wegen Nachsaison einige Hotels und Restaurants schon zu sind. Puderzucker haben wir aber bekommen und weil der Omnia schon 'mal warmgelaufen war, haben wir auch die Hähnchenfilets mit Kartoffeln und Tomaten darin gemacht.
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